REVIEWS COMIC 06-2018
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GILGAMESCH
Jens Harder / Carlsen
Beim Comic Salon Erlangen mit einer feinen Lesung (Matthias Wieland) & Autoren-Werkstattgespräch gefeatured: Jens Harders Gilgamesch. www.carlsen.de/hardcover/gilgamesch/64151 - Verlags-Produktseite. Zeitangaben, Glossare, Storyboad-Zeichnungen & Vorstudien, museales Karten- und Fotomaterial der Original-Reliefs und Schrifttafeln komplettieren den außergewöhnlichen Hardcover-Band. |
TIPP |
"Ich habe alles gesehen, den Grund aller Dinge. Ich kenne die Ferne, habe Jegliches erfasst." Für den 48-jährigen Berliner Grafiker & Autor Jens Harder, zweifacher Max & Moritz-Preisträger in Erlangen (u.a. für Leviathan), dürfen die Themen gerne episches Format haben. Zwischen den Zyklen seiner auf vier Bände angelegten Bild- und Kulturgeschichte der Menschheit (bisher erschienen: Alpha, Beta) hat sich Harder mal eben der ältesten überlieferten Dichtung der Geschichte gewidmet. Seit Studienzeiten fasziniert von der Sage um den sumerischen Gott-König Gilgamesch und seinen animalischen Freund Enkidu - jetzt hat er sie als Graphic Novel inszeniert. Nach Sprechblasen sollte man nicht suchen in der durchgängig in lehmfarbenen Relief-Tafeln auf rund 130 Seiten wiedergegebenen Geschichte zwischen dem babylonischen Herrschersitz Uruk, Zedernwald, Totenmeer und Unterwelt. Trotz der formalen Strenge des ornamentalen Stils und erhaben wie altertümlich anmutender (aus drei Versionen von 1934, 1966 & 2001 destillierter) Texte zu den jeweiligen Reliefs gelingt es Harder, eine gewisse Dynamik zu entfesseln und die Leser(in) bei der Stange zu halten. Im 20-seitigen Anhang schildert der Autor nicht nur ausführlich den inhaltlichen Überbau und seinen (durch ein VG Bild-Kunst-Stipendium ermöglichten) Arbeitsprozeß, sondern auch die Koinzidenz des Projekts mit den kriegerischen Auseinandersetzungen im heutigen Ninive, Nimrud oder Palmyra - vor Ort war Harder daher während der 3 Jahre, die ihm das Projekt abverlangte, nachvollziehbarerweise nicht. |
zwille
Gerhard Seyfried / Fifty Fifty - Westend
`Schnorch´ - Anarchist Zwille ist wieder da. "The Law returns to Kreuzberg". Sind das gute Neuigkeiten? Oder hat der gerade 70 gewordene Gerhard Seyfried, Vater von legendären linken Bildergeschichten wie Wo Soll Das Alles Enden? (1978), Freakadellen & Bulletten (1979) oder Invasion aus dem Alltag (1980) nach schnöde pekuniär bedingter mehrjähriger Comic-Pause den Anschluß verpasst? Sein Protagonist schlägt sich neuerdings durch ein von Gentrifizierung, explodierenden Mietpreisen, politischem Schmierfilz, 24-7-Kommerzialisierung & Hipstertum gebeuteltes Berlin. Mit diesem von Wahlplakaten, Werbung, Leuchtreklamen & Grafitti zugekleisterten, als `Surreal Estate´ inszenierten Schauplatz `dickes B´ liefert Seyfried gewohnt detailverliebt & ironisch genau das, was seine Fans an ihm lieben - in witzigen kleinen Einzelbildern & Momentaufnahmen. Vom Format der in der zu vernachlässigenden Story nebenbei gedissten Graphic Novels (GNA) hätte sich der aktive Altlinke für die 40-plus-Seitenstrecke dabei dramaturgisch einiges abgucken können - wollte er aber vermutlich nicht. Sondern lieber seinen verbeulten Stiefel weiterzeichnen. In einem sechsseitigen Nachwort ordnet Journalist Mathias Bröckers das Werk Seyfrieds für Novizen ein und begibt sich dann auf die Reise durch das zuvor auch in Zwille eine Rolle spielende schwarze Imperium von Fumetti Seyfretti... www.westendverlag.de/buch/zwille * http://gerhardseyfried.de |
Schwarzbart latzt ab: Wo ein Zwille ist, ist auch 2018 ein Weg. |
GARFIELD - 40 Jahre lachen & Lasagne - HAPPY BIRTHDAY TO ME
Jim Davis / Egmont Comic Collection
Genau genommen am 19. Juni 2018 ist es soweit: Garfield, der Kater von Comiczeichner Jon Arbuckle, wird 40... Auch in Erlangen, beim Comic Salon 2018, wurde der volllschlanke Filosofiker schon einmal vorgefeiert... * Jim Davis @ Youtube * https://garfield.com * Filmtrailer 2004 * Garfield & seine Freunde - Zeichentrickserie * The Garfield Show, Dargaud - ab 2008 * |
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Nun gilt es also 40 Jahre Lachen & Lasagne zu begehen. Der im Original zunächst vorgesehene Titel des Garfield-Jubiläumsbandes Happy Birthday to me! wurde für die deutsche Ausgabe noch ergänzt. Marketingtechnisch durchaus nachvollziehbar, nur wirkt das angepasste Cover mittlerweile etwas überladen. Katzenfan Jim Davis (*1945) hatte ab 1978 mit dem `fett-faul-filosofischen´ Stubentiger (im Laufe der vier Dekaden verschlankt und von vier auf zwei längere Beine gewechselt) zunächst in den USA durchschlagenden Erfolg, der sich auf über 2500 Presseerzeugnisse in 100 Ländern ausdehnte. In eine chronologische Auswahl schwarz-weißer & farbiger Comic-Strips aus vier Jahrzehnten sind immer wieder 4c-Einseiter und enzyklopädische Bemerkungen von Papa Davis eingestreut. Als Bonus gibt es noch ein fünftes Kapitel mit 40 Lieblings-Geschichten des Autoren. |
MARSHAL BASS - 1 - BLACK & WHITE
Darco Macan - Igor Kordey - Desko / Splitter
Marshal Bass - ein neuer Western-Mehrteiler bei Splitter - nach einer wahren Geschichte: Der in Arkansas als Sklave geborene Bass Reeves (1838-1910) bringt es als ehemaliger Vagabund & Soldat schließlich zum ersten farbigen United States Marshal, muss sich im Rahmen seiner dienstlichen Tätigkeit in Arizona dennoch diverser Angriffe auf Leib & Leben erwehren. Im ersten Band des Autoren-/Zeichner-/Coloristen-Teams Macan, Kordey & Desko - Black & White - muss sich der diesem Reeves nachempfundene Protagonist River Bass undercover in eine Outlaw-Bande unter Führung des mysteriösen weißen Gangsters Milord einschleusen - was er nur mit Mühe überlebt. Warum geht der mehrfache Familienvater diese Risiken ein? Als Charakter wird Bass hier noch nicht wirklich plausibel, Szenario & Zeichnungen des attraktiv gestalteten Hardcover-Bandes können sich jedoch sehen lassen. Man hofft daher auf weitere biographische Erklärungen im avisierten zweiten Band. Der Westen war sicher kein Ponyhof, dennoch würden auch weniger der teils wie zum Selbstzweck wirkenden Gewaltdarstellungen dem Projekt ebenfalls eher zugutekommen als schaden. www.splitter-verlag.de/marshall-bass-bd-1.html |
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ODYSSEUS
Andreas Kiener / Edition Moderne
Neben Gilgamesch (s.o.) in dieser Ausgabe noch ein weiteres klassisches Antiken-Epos als Vorlage einer eigenwilligen Comic-Adaption. Andreas Kiener erzählt Homers Odyssee - die Saga des nach dem Sieg im Trojanischen Krieg auf dem Heimweg von den Göttern geprüften Odysseus neu. Reduziert auf wenige Szenen der epischen Vorlage und aus der Sicht einer bisher unbekannten Nebenfigur: eines Dieners, dessen Meister von Ithakas Königin Penelope beauftragt wurde, ihren verschollenen Gemahl Odysseus zu suchen. Das Gespann begibt sich bis ins durch Odysseus´ List zerstörte Troja, zum Philosophen Sophokles oder zur üppigen Nymphe Kalypso - und erfährt nicht nur Schmeichelhaftes über den Helden. Ihr Bericht wird letztendlich hinfällig, doch landet der - im Epilog - zufällig bei...dem guten alten Homer. Der muss die Vorlage für seinen Klassiker noch gewaltig ausgeschmückt haben, denn die spektakulärsten Abenteuer lässt Illustrator Andreas Kiener (*1986) aus Luzern für seinen (im Buch nur indirekt auftauchenden) Odysseus eigentlich weg. Sein Ansatz mit diesem stimmig gezeichneten & colorierten 112-Seiten-Band war ein anderer: Antike mal nicht episch und bedeutungsschwer, sondern sozusagen `light´, `low-fi´ und `D-I-Y. * http://andreaskiener.ch |
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DER DSCHUNGEL
Upton Sinclair - Kristina Gehrmann / Carlsen
"Ich finde, dass die Geschichte die besten Geschichten schreibt." Kristina Gehrmanns Faible für historische Stoffe ist bekannt. Ihr dreigeteiltes Graphic Novel-Debüt Im Eisland über die von 1845-48 katastrophal gescheiterte Franklin-Expedition erhielt 2016 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Gleich danach nahm sie sich als nächstes Projekt eine Roman-Adaption vor: In Upton Sinclairs Der Dschungel kommt Ende des 19. Jahrhunderts eine litauische Auswandererfamilie voller Hoffnung im gelobten Land Amerika an. Doch die unregelmäßige Arbeit in der Düngerfabrik oder den Schlachthöfen von Chicago ist hart, schmutzig und unterbezahlt - Nötigung & Korruption sind an der Tagesordnung. Die Schattenseiten des amerikanischen Traumes und der Niedergang einer Familie als Momentaufnahme der dunklen, ausbeuterischen Anfänge der Industriegesellschaft. Parallelen zur heutigen Dienstleistungs- & Praktikumswüste diverser Branchen kann man da zwischen den sichtlich manga-inspirierten Panels lesen - auf etwa 400 Seiten. Die Kapitel sind durch alten Zeitungen nachempfundene Schmuckseiten voneinander separiert. Ein veritabler Wälzer im Gewand eines historischen Romans, der sich aber vor allem bemüht, Kapitalismuskritik einer neuen, zu oft unkritischen Generation näher zu bringen. www.carlsen.de/hardcover/der-dschungel/93127 * www.kristinagehrmann.com |
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DIE TRAUMFABRIK - 2 - DIE STUMME UND DER GAUNER
Panini
Die Traumfabrik 2: Szenarist Laurent Galadons, von Zeichner Fréderic Blier im Patina-Look gestaltete Geschichte geht weiter. Célestin, Constance und Kinotechniker Marcel machen zunächst weitere (Casting-)Fortschritte an ihrem illegalen Filmset. Doch das Trio ist ein hohes Risiko eingegangen - die Männer werden eines Abends am Ausgang des Studios verhaftet. Die Vision des sanften Riesen und seiner Nackttänzerin aus Traumfabrik-Teil 1 ist vom Filmriss bedroht. Dabei wollten Sie doch nur unbedingt zum Film - was könnte Célestins mittlerweile einsitzender, ehemaliger Kino-Mentor Anatole oder der von einer anatomischen Maske gehandicappte Filmkomponist Mollard mit der Sache zu tun haben? Mit die Die Stumme und der Gauner ist der cinephile Doppelband abgeschlossen. Nicht ganz spoilerfrei: der erste Langfilm gelingt schließlich und kommt zur umjubelten Aufführung, doch Célestins & Constances Wege trennen sich. Seiner führt offenbar zum Tonfilm, ihrer nach Französisch-Guyana - eine karibische Schluss-Pointe. Teil 1 - Der Riese und die Nackttänzerin * Verlags-Produkt-Seite |
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THE discipline - die verführung
Image - Panini
Ob Einzelband oder beginnende Serie, dieser Erotik/Fantasy/Horror-Mix des vielseitigen britischen Autoren Peter Mulligan und des argentinischen Zeichners Leandro Fernández verfängt wohl nur bei absoluten Genre-Fans. Vom passablen Cover und dem Einstieg in die Geschichte (mit einem `Satyr befingert Nymphe´-Gemälde - eben nicht von: Goya) an nimmt die Spannungs-Kurve leider stetig ab - mit repetitiven Clashs zwischen der durch die "Disziplin" transformierten Melissa Peake(!), dem sommersprossig-bebrillten Objekt der Leser-Begierde ("dreiundzwanzig Jahre alt. Klug, aber sexuell und emotional unbefriedigt.") und gestaltenwandlerischen Stalker-Monstren. Melissa mit meist offenem Mund, vom mysteriösen, `europäischen´ Fremden namens Orlando "in einen uralten Konflikt" gezogen, der "von sündigem Sex, monströsen Kreaturen und unglaublichen Metamorphosen geprägt ist". Das geht dann doch stark in Richtung `Shades of Grey´, inklusive teils wirklich plumper, reißerischer bis schlicht dämlicher Dialoge (deutsche Übersetzung: Joachim Körber). Wer das noch erotisch findet, mag mit The Discipline seinen Spaß haben, Fortsetzung folgt aber wohl eher nicht. |
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ZYKLOTROP - DIE TOCHTER DES Z
José Luis Munuera / Carlsen
Zum Glück kein so langweiliger Schurke wie in der seit Februar in Frankreich gestarteten lahmen Spirou et Fantasio-Kino-Real-Verfilmung, dieser Zorglub, zu deutsch Zyklotrop, der im Rahmen der neuen Carlsen-Reihe Spirou präsentiert... zu Recht mit einen eigenen Band gewürdigt wird. Zeichner & Szenarist: José-Luis Munuera, geboren 1972 im Süden Spaniens, der jahrelang schon die Hauptreihe Spirou und Fantasio mitgestaltete. Das Feld für den so größenwahnsinnigen wie von sich eingenommenen Wissenschaftler war auch für nachwachsende Lesergruppen mit dem Sonderband Mythos Zyklotrop aus dem Vorjahr bestens bereitet. In Die Tochter des Z wird er vor allem als von der Pubertät des Nachwuchses überforderter Vater eines 16-jährigen Teenagers (aus eigener `Produktion´) portraitiert. Diese Zandra hält Papa mächtig auf Trab, zumal sie sich nicht- authoriserterweise mit dem Altersgenossen/Lustmolch André auf erste amouröse Abenteuer einlässt - für jeden Daddy eine veritable Herausforderung - auch wenn es keine Zyklobots und Z-Strahlen gäbe. Gelungen. www.carlsen.de |
Die 68er - Cartoons
Lappan / Carlsen
50 Jahre 68er-Bewegung - ein wohlfeiler Anlass für den vorliegenden Cartoon-Band bei Lappan. 1968 - politisch-gesellschaftliche Zäsur und der jahrzehnteüberdauernde Mythos von Straßenprotest, Blumenkindern und freier Liebe. Mittlerweile sind die Akteure, etwa ehemalige Led Zeppelin-Groupies, langsam im Alters- oder Pflegeheim eingezogen (Marihuana auf Rezept) und die rote Socke Rudi hat von Dealer auf Apotheker umgeschult. Für die komischen Aspekte stehen hier 120 Seiten mit (qualitativ heterogenen) Cartoons von Zeichnern aus mehreren Generationen Spalier. Mit dabei u.a. Mein Progressiver Alltag-Altmeister Chlodwig Poth (*1930), Michael Sowa (*1945), Tetsche (*1946), Gerhard Seyfried (*1948) oder Emma-Hauszeichnerin Franziska Becker (*1949), aber auch jüngere Kolleg(inn)en wie Hauck & Bauer (beide *1978) oder Titanic-Redakteur Leonard Riegel (*1983). Die letzte Seite gehört übrigens Jubilar Seyfrieds aktuell wiedererstarktem Zwille. Das Buch ist gleichzeitig Katalog einer ab Mitte Mai laufenden Ausstellung zum Thema - in der Caricatura, Kassel. Herausgeberin Saskia Wagner (*1982) arbeitet seit 2009 in der dortigen Galerie für Komische Kunst, seit 2016 als stellvertretende Leiterin. www.carlsen.de/lappan |
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ASTERIX AUF BAIRISCH - DER GROSSE MUNDART-SAMMELBANd
René Goscinny - Albert Uderzo / Ehapa
Erneut ein Bavaria-Special: Der Münchnerisch-Sammelband der sich großer Beliebtheit erfreuenden Asterix-Mundart-Serie war 2014 bereits an dieser Stelle zu Gast, jetzt erst zieht Egmont mit dem Doppel der ersten beiden Bairisch-Bände nach: Auf Geht's zu de Gotn (1997) & Drendd im Oriendd (1998) - damals in schneller Folge veröffentlicht, möglich geworden durch unterschiedliche Übersetzer. Was der erste, Hans Well (of Biermösl Blosn-Fame) den Leser(inne)n mit auf den Weg gibt, gilt immer noch: "I wünsch dene Leit vui Spaß beim Lesn, de Boarisch kinna, und vui Glück dene, de´s net kinna!" Während Well ganz auf den eigenen Dialekt setzt (Günzlhofen bei Fürstenfeldbruck) geht das zweite Übersetzerteam aus Wolfgang J. Fuchs (u.a. Donald Duck- & Prinz Eisenherz-Übersetzer) sowie Kabarettist & Lehrer Sebastian Schuhbeck auf `mittelbairisch´ (von Landshut bis Bad Tölz) an Asterix im Morgenland (1987) heran. Was bereits in einer alternativen Version der `50 vor Christus´-Karte seinen Niederschlag findet (Well´s `Etliche Gallier`-Seite blieb dagegen unangetastet). Auch wenn sich Drendd im Oriendd verdammt fränggisch anhört (dafür gibt´s natürlich schon eigene Spezialisten-Teams), der Band ist einer der inhaltlich Besten der von Uderzo alleine verantworteten Asterixe - und der 1970 erstmals in Deutschland erschienene Goten-Trip, hier erneut auch im Altdeutschen unter Zuhilfenahme diverser zusätzlicher ´r´ editiert, im Original von ´63, gehört eh zu den frühen Klassikern). Insgesamt amtlich(-bairisch), diese in ein `Wuidsau´-Gelage-Cover verpackte Kombi. Und zwei weitere bayrische Bände in der mittlerweile auf 70 Ausgaben angewachsenen Asterix-Mundart-Reihe harren noch der Kopplung... www.asterix.com/de/ * Asterix - im Film & auf bayrisch *
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BRUTAL NATURE - ÜBErLEBEN IST ALLES!
Ariel Olivetti - Luciano Saracino / Panini
Die brutale Eroberung Süd-Amerikas durch die Conquistadores, flankiert von einer erbarmungslosen Inqusition, bringt grausame Umbrüche & Leid für die Ureinwohner - soweit das historische Setting von Brutal Nature. Eine weitere, fantastische Ebene fügen die argentinischen Macher Luciano Saracino (Szenario) und (der Marvel-erprobte) Ariel Olivetti (Zeichnungen) mit mystischen Zaubermächten, Tiergestalten & Monstern ein, die im Kampf gegen die Eroberer mittels einer Sammlung uralter Masken entfesselt werden. In den Kampf des jungen Eingeborenen Ego gegen Inquisitor Sebastian de Loup würde sich die Leserin wohl eher hineinziehen lassen, wäre man bei der ganzseitigen Bebilderung, wie auf der ersten Seite, geblieben. Doch werden die bis in die Hintergründe aufwändig colorierten Zeichnungen leider zu oft wie unfertig schlicht auf weiße Seiten verteilt. Zudem entsteht auch durch digital vervielfachte Personengruppen und die möglicherweise intendierte, aber vor allem seltsam künstlich wirkende Kontrastierung von Protagonisten und Hintergrund der Eindruck von Stückwerk. Dergestalt steigt man bereits vor dem monströsen Finale aus. Fünf Seiten (Monster-)Galerie zum Abschluss. Panini-Website |
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