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| k.d. lang - Watershed |
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| Nonesuch / Warner |
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Die Kanadierin hat ihr neues, selbst produziertes Album zwar in Kalifornien aufgenommen, nach Westküste klingt es dort aber weniger..."In cold dark places I dream of spring". Langs Stimme ist von gewohnter Wärme. Nach dem Coveralbum "Hymns of the 49th Parallel" von 2004 widmet die Ausnahmemusikerin ihr ganzes Können nun wieder eigenem, meist toll arrangierten Material, die wirklich inspirierten Streicher wurden dabei von Bandkollege Teddy Borowiecki ausgearbeitet. Sonst gibt es die aus mehrfachen Lang-Gesangsspuren bestehenden Chöre, Streicher, Baß, mal ein Banjo oder Steel Guitar als Farbtupfer - "Watershed" erfordert mehr als einen Hördurchgang, um alle Feinheiten würdigen zu können. Bei diesem lohnenden Songmaterial kein Problem - play all Tracks. |
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| Ledisi - Lost & Found |
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| Verve Forecast – Universal |
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Großartiger Opener - sobald man die CD einlegt, hat man das Gefühl, in einem heißen Jazzkeller im Publikum zu stehen - auf der Bühne die neue Verve-Soul-Hoffnung Ledisi. Die Sängerin , Songschreiberin (und neuerdings Schauspielerin) aus New Orleans ist in der Tat mit einer tollen Stimme gesegnet, die sie Balladen, R&B, (zuwenig) Soul, (zuwenig!) Funk, und etwas HipHop-Flair natürlich mühelos meistern lässt, etwas weniger gängigen R&B hätte es für unseren unmassgeblichen Geschmack in dieser Mixtur vielleicht gebraucht. Auch das Songwriting verliert in der Mitte des Albums. Statt einiger der dort versanmmelten Nummern hätte man sich mehr Funk & Soul für dieses Talent gewünscht. Play Tracks 1,2,9, 16. www.ledisi.com |
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| Lou Rhodes - Bloom |
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| A&G / Infinite Bloom / Rough Trade |
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Ex-Lamb-Songwriterin Lou Rhodes mit ihrem zweiten Soloalum, das mal ruhig, mal rhytmusorientierter ausfällt, als man dies nach der letzten Kehrtwende Richtung Folk vielleicht erwartet hatte. Auf "Bloom" bilden Akustik-Gitarren, lebendiges Schlagzeugspiel und Streicherarrangements den Rahmen für Lous ausdrucksstarke Stimme, die öfter der von Joni Mitchell ähnelt, dann wieder wärmer und voluminöser klingt. Die Songs wirken mehr atmosphärisch als durch einprägsame Melodiebögen. Die Texte der sich als "Gefühls-Junkie" bezeichnenden Künstlerin handeln von Liebe und Melancholie. Das Album gewinnt zudem durch das stimmige Artwork Design des amerikanischen Malers Tim Gates. |
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| Brisa Roche - Takes |
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| Discograph |
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Aufgenommen und gemixt von Henry Hirsch (Lenny Kravitz, Vanessa Paradis) und Yeah Yeah Yeahs' Gitarrist Nick Zinner klingt das zweite Album der in Kalifornien aufgewachsenen Singer/Songwriterin sehr nach 68er Atmosphäre, Hippie-Retro-Stuff a la Mamas & Papas oder den frühen Jefferson Airplane und bietet gleich im Abgang des zweiten Tracks hübsche Stereo-Spielereien. Die auch in Frankreich gefragte Künstlerin bekennt sich damit zur Welt ihrer Eltern, ortet aber auch New York-Einflüsse und britische Theatralik und sit jedenfalls froh, mit dem Major-Vertrag auch Genre-Zwänge in der musikalischen Arbeit los zu sein. Ende März wird es einige Brisa Roche-Tourdaten, allerdings nicht in Süddeutschland, geben. www.myspace.com/brisaroche |
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| Asa - Asa |
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| Naive / Indigo |
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Asa (sprich: Aascha) aus Lagos macht auf ihrem in Paris aufgenommenen Debutalbum gefühlvolle Songs mit beachtlichem Eigenleben, die zuweilen an Bob Marleys Songwriting & Marvin Gayes Vortrag erinnern (ohne dabei Offbeat oder Motown-Feeling in der Musik zu orten). Keine Stilrichtung übernimmt hier das Kommando. Asa bleibt bei sich und ihren Songs und lässt nur Spurenelemente schwarzer Musikgenres aus Amerika & Afrika zu: Soul, Jazz, Reggae, traditionelle afrikanische Rhythmen und Pop. Starkes Debut. Gerüchteweise wollte die Kleine in ihrer Jugend kein Gospelchor haben - kaum zu glauben bei dieser außergewöhnlichen Stimme. Play Tracks 1, 3, 4, 5, 6, 11. www.myspace.com/asaofficial |
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| Raz Ohara & The Odd Orchestra |
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| Get Physical / Rough Trade |
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Raz Ohara aus Dänemark, Mitte der 90er als 18-Jähriger nach Berlin gekommen, hat sich durch viele Genres wie HipHop und elektronische Clubmusik zu seiner aktuellen musikalischen Daseinsform als mal akustischer, mal sanft elektronisch daherkommender melancholischer Songwriter durchgebissen. In Hans Steinbichlers Debüt "Hierankl" z.B. kam Musik von seinen Kitty-Yo-Alben unter. Mit Oliver Doerell alias The Odd Orchestra hat Ohara nun einen Partner gefunden, der für die meisten der gelungenen Arrangements von Oharas Popsongs verantwortlich zeichnet. Ungewohnte Töne auf einem Clubmusiklabel wie Get Physical, das bereits Remixe von Pantha du Prince und Philip Bader für die ruhigen Vorlagen avisiert hat. - die Tür zum Glück steht weiterhin offen. Im Februar und März auf Tour. www.myspace.com/razohara |
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| Sons & Daughters - This Gift |
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| Domino – Indigo
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Beim Connect-Festival in Inverary, Schottland legten die nach einem Dylan-Song benannten Sons And Daughters aus dem nicht allzu weit entfernten Glasgow einen der stärksten Auftritte im wahrlich nicht schwach besetzten LineUp hin. In ihren catchy Drei-Minutensongs wie "Gilt Complex" paart sich Psychedelic-Gitarrensound der 60er mit energetischem Dancepunk und seit Ex-Suede-Gitarrist Bernard Butler im Produzentensessel sitzt, scheint es weniger düster, noch eine Spur dynamischer und pointierter im Songwriting zuzugehen. Sängerin Adele Bethel ist eine Klasse für sich und die stoische (Nicht-Nur-)Bassistin mit dem tollen Namen Ailidh Lennon (!) ein steter Blickfang.
www.sonsanddaughtersloveyou.com AM SA. 23.2. in der Muffathalle beim FUN for FREE - Pflichttermin !
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| Black Mountain - In The Future |
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| JagJaguwar – Cargo |
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Zitate zuhauf - schon im Sabbath-ähnlichen Opener- und Led-Zeppelin lassen ja schon im Bandnamen mit einem Songtitelfragment grüssen ("Black Mountain Side"), oder ? Tatsächlich arbeiten die BM-Musiker im gleichnamigen Sozialarbeiter-Kollektiv von Vancouver - und kennen sich in der Rock-Historie offenbar aus: Marc Bolan, Jefferson Airplane, Beatles, Pink Floyd, Velvet Underground, Love, der junge David Bowie etc gehören unzweifelhaft zu ihren musikalischen Einflüssen. Vergleiche und Deja-Vus en masse, kaum ein Rock-Genre, ob Psychedelic-, Heavy-, Folk-, Kraut-, Blues-, oder Progressiv- bleibt ungestreift. Und dennoch ist die BM-Musik nicht nur eine unkoordinierte Sammlung von Versatzstücken. Bemerkenswert ist das allemal, ob es auch abendfüllend ist, muss jeder anhand der eigenen musikalischen Vorlieben entscheiden. |
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| Veranda Music - Secret Scenes |
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| Strangeways / Indigo |
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Von 1999 bis 2002 zählten Veranda Music zu den eigenständigeren deutschen Bands mit drei Alben-Veröffentlichungen und einigen Achtungserfolgen. Dann war länger Sendepause, mit dem vierten Album „Secret Scenes“ erscheinen jetzt die ersten selbst komponierten Songs seit acht Jahren, im Popgeschäft mehr als eine halbe Ewigkeit. Da diese geheimen Szenen durchaus Gehalt haben, fragt man sich schon, was in der Zwischenzeit los war. Die Produktion allerdings klingt öfter etwas dumpf, da geht noch was. Play Track 5-9. Tourdaten für April diesen Jahres sind in Planung. www.verandamusic.de
National Bank - Come On Over To The Other Side
EmArcy / Universal
The National Bank gelten in Norwegen als eine Art Indie-Supergroup: Mitglieder von Jaga Jazzist, BigBang und The Shining umgeben Sänger Thomas Dybdahl, dessen Texte von Martin Hagfors (HGH, Home Groan) geschrieben werden. Ihre neue, zweite Scheibe "Come On Over..." kann mit diversen Pop-Finessen, einigermassen eingängigen Uptempo-Songs, Harmoniegesang und komplexen, feinen Arrangements aufwarten, von denen man bald sehen wird, ob sie auch live funktionieren. Dem Album-Release Ende des Monats folgend wird es Anfang April ein paar erste Tourdaten in vier deutschen Städten geben (München / Atomic Cafe am 1.4. - kein Aprilscherz) www.thenationalbank.de
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| Puppini Sisters – The Rise & Fall of Ruby Woo |
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| Verve / Universal |
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Stephanie O'Brien, Marcella Puppini und Kate Mullins haben sich nach dem Überraschungserfolg ihres Debuts "Betcha Bottom Dollar" etwas von der Ära der Andrew Sisters abgesetzt und wollen mit "The Rise & Fall of Ruby Woo" auch ein bißchen ernster genommen werden. Frau testet eigenes Pop-Material und verschiedene Retro-Classics wie "We Have All The Time In The World" oder "Spooky" als Close-Harmony-Nummern - mit durchwachsenem Ergebnis. "Walk Like An Egyptian" beispielsweise fällt ohne jedes Überraschungsmoment durch. Bestes Stück: "Jilted", die selbstironische Hymne der Verlassenen, das auch nächste Single wird und als Video (eher mässig) umgesetzt wurde. Im Frühjahr sind die drei wieder auf Tournee in deutschen Landen. Live werden die Damen, Material hin oder her, wieder aufblühen.
Corinne Douarre - Ciel XXL
Kook Music
Die Französin Corinne Douarre ist Bestandteil der (Nouvelle) Chansonszene - der in Berlin. Ihre Lieder sind daher manchmal auch elektronisch instrumentiert, wollen dann urban und auch mal tanzbar sein. Ihre Stimme ist intensiv & variabel genug, zuweilen verträumt, nuanciert. Öfter mangelt es da an den Arrangements, die man noch nicht als den grossen Wurf bezeichnen kann. Wenn deutsch gesungen wird, fällt dies noch mehr auf. Noch zu unentschieden. www.kook-label.de/kook-music.0.html Play Tracks 3, 11. |
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