The Return of Everything But The Girl: Fuse

"...like the deserts miss the rain". Wie sehr Everything but the Girl vielen Fans gefehlt hat, machten schon die durchweg positiven, teils überschwänglichen Reaktionen auf die Anfang Januar vorab ausgekoppelte, starke Single Nothing Left to Lose deutlich. Ohne sich durch die, nach legendären Tracks wie Missing oder Wrong, fraglos hoch liegende Messlatte für ein Comeback ihres vor 24 Jahren eigentlich beendeten Musik-Projekts beirren zu lassen, knipsen Tracey Thorn & Ben Watt die alte Magie ihres seelenvollen, zwischen Dancefloor & entschleunigtem Pop changierenden Nineties-Sounds (scheinbar) einfach wieder an. Produzent Watt ist schlau genug, das Walking Wounded-Klangbild nur sachte zu modernisieren und alle Arrangements in den Dienst von Thorns Vocals und ihren intimen Texten zu stellen, die beide noch an Tiefe gewonnen haben. Nur zweimal stören unnötige Autotune-Sperenzchen beim Genuß dieser Ausnahmestimme: bei Lost und insbesondere When You Mess Up, Minute 1:45). Dass das Duo sonst aber (bis auf das tranige Interior Space) mit Tracks wie Caution to the Wind, Run a Red Light, Forever & No One Knows We're Dancing auf so hohem Niveau punktet, war kaum selbstverständlich - und ist tatsächlich willkommen wie ergiebiger Regen in der Pop-Wüste des laufenden Jahrgangs.