Wilhelminisch-Gallisch: Asterix berlinert - Rundgang im Museum
Von ASTERIX bis ZAUBERTRANK - Die UDERZO-Hommage- nur noch bis 15.06.2025 !
Anspruchvoller Task im Berliner Museum für Kommunikation:
Wilhelminisch-Gallisches Ausstellungsdesign - Flix & Co. kriegen die Kurve
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Eintauchen in Uderzos Zauber(trank)  Die in Berlin inszenierte Ausstellung zum Lebenswerk des großen Albert Uderzo († 24.3.2020) kommt in Konzeption und Gestaltung zwar nicht auf eine Stufe mit der 2021 von seiner Tochter Sylvie & Szenograph Hubert le Gall 2021 im verwinkelten privaten Pariser Musée Maillol initiierten Show...
Dennoch sehenswert, was nun an Originalen und Arbeitsutensilien erstmals auch hierzulande zu sehen ist - in kolossalen Räumlichkeiten.Die streitbare Erbin Sylvie Uderzo war zur Eröffnung an die Spree gereist und dürfte dem offiziellen Kurator Felix Görmann aka Flix (natürlich selbst auch Fan) inhaltlich einen engen Rahmen vorgegeben haben - räumlich war: ordentlich Platz!
Der deutsche Beitrag, neben einer Auswahl aus der in Paris vor 4 Jahren vorexerzierten umfangreicheren Uderzo-Werkschau auf der anderen Rheinseite, bestand vor allem darin, den gewaltigen Innenraum im früheren Reichspostministerium irgendwie comic-kompatibel zu dekorieren und neu zu inszenieren, ohne dabei völlig verloren zu wirken. Ein fast unmögliches Unterfangen, dass das gestalterische Team um Flix aber mit stark vergößerten Einzelpanels der wunderbaren Seite 22 aus Die Große Überfahrt / La Grande Traversée * respektabel gelöst hat.
Da ist es schon erstaunlich, dass die Ausstellung beim jetzt betriebenen Aufwand nicht mehr als nur vier Monate
Doch auch Besucherinnen & Besucher der hiesigen Retrospektive erwartet ein Einblick in das Schaffen Uderzos- inklusive des Frühwerks, in dem "ganz viele Elemente stecken, die auf Asterix hinführen", wie auch Kurator Flix im Rahmen der Vorbereitungen erkannte.
Highlights sind einmal mehr diverse schöne Umpah-Pah-Originale: Ausdruck der frühen Meisterschaft von Goscinny/Uderzo mit diesem (jawohl) Indianercomic, der es von 1958 bis 1962 auf leider nur fünf Bände brachte. Mit René Goscinny entstanden auch die Serien Benjamin et Benjamine, Jehan Pistolet oder Luc Junior. 
 ⇑ Shakehands! Kleiner Bruder Asterix - Großer Bruder Umpah-pah...für Uderzo gleich wichtig.
Der farbenblinde und mit sechs Fingern an jeder Hand geborene Autodidakt zog sich schließlich ab 1995 sukzessive vom Zeichentisch zurück, erst ließ er tuschen, dann gab er auch den Bleistift auf. Uderzos damit bereits vor 30 Jahren versiegter, einzigartiger Strich, dem bis heute ungezählte Zeichner nacheifern, wird hier weniger streng chronologisch als in Paris präsentiert, doch dort wie trafen & treffen der Bibliotheque National überlassene Originalseiten auf Raritäten aus dem Privatarchiv der Familie U.
 Frühere Werke schließen den auch in Deutschland durch ZACK bekannten Fliegercomic Tanguy & Laverdure (mit J.-M. Charlier) ein, bei der Uderzo Meisterschaft im Zeichnen von Flugzeugen bewies. Uderzo gab die Serie in den 60ern an andere Zeichner weiter, blieb ihr aber verbunden (& erwarb eine ausgemusterte Mirage III).
 Besser als in Paris: alle Erläuterungen 3-sprachig
Als Uderzos wichtigster Partner, das humoristische Genie Goscinny, 1977 an einem Herzinfarkt starb, trauten nur wenige dem kongenialen Zeichner zu, die Serie allein fortzusetzen. Obwohl `Bebert´ den Markt mittels des eigenen Verlages `Editions Albert René´ über zwanzig Jahre eines Besseren belehrte - das Feuilleton wurde mit seinen Szenarien selten warm. Uderzo schien dies kaum zu tangieren. Der Erfolg beim Asterix-Publikum in Frankreich wie in Deutschland war ungebrochen.
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Finalement... noch ein echtes Highlight aus beiden Ausstellungen - in Deutschland bislang allerdings noch kaum bekannt. Nicht nur wurde 2017 ein Asteroid nach Uderzo benannt. Sein "Sternchen" Astérix wollte schon um Einiges früher ganz folgerichtig hoch hinaus... ⇓
Stellare neunte Kunst: Astérix ist auch der Name des ersten französischen Satelliten. Am 26.11.1965 um 14 Uhr 47 trug eine Diamant-Trägerrakete den 42 kg leichten Technik-Trabanten aus der algerischen Wüste in die Erdumlaufbahn, wo er sich bis heute befindet. Auch diese Leihgabe von Sylvie Uderzo, die im Musée Maillol 2021 begeisterte, wird aktuell im Museum für Kommunikation in Berlin gezeigt.
All Characters © Edition Albert René Goscinny Uderzo - © Fotos taken by sr-cinesoundz 06-25 © Text: cinesoundz 2025