Mainstream readjusted. Chromeo, das "Fancy Footwork"-Duo aus Montreal, macht der DJ-KiCKS-Reihe (Booka Shade, Kruder & Dorfmeister, Playgroup, Tiga, Erlend Øye, Hot
Chip u.v.a. - zuletzt zwei Jahre Sendepause) zwar kein neues Wunderkind, aber auch keine Schande. 80´s-Disco, Italo- und Space-Sound, Roboter-Funk-Bässe, Ryhmusbox und Synthie-Streicher werden über früheren Chartsstürmern (und öfter mal frankophonen One-Hit Wonders) wie Leo Sayer, The Alan Parsons Project oder France Joli flächig versprüht und ergeben eine recht muntere Launeplatte. Dazu tragen auch aktuelle Knöpfchendreher wie
Likelike, Chateau Marmont - und Chromeo themselves bei, die sich per Vocoder vergnügt an "I Can't Tell You Why" von den Eagles vergehen.
Für das zweite Versmaß, die "Drumpoems Verse 2" haben die beiden Züricher Poeten Alex
Dallas und Ron Shiller neben einigen Drumpoet-Klassikern eine Menge unveröffentlichtes,
exklusiv für diese Compilation produziertes Material , u.a. von Kawabata ("Feelin It"), Quarion ("I Found You On FB"), The Lost Men ("More Of That"), Cavalier aka Agnès ("The Deeper You Get") oder Langenberg ("Even Love") aus der Community zusammengetragen. Die sechs exklusiven Tracks und insbesondere das bisher unveröffentlichte "Riot" von DC sollten Argument genug für die Jünger sein, um sich die durchhörbare Deep-House-Compilation zuzulegen. Play Tracks 2-8. www.myspace.com/drumpoet
Cobra Killer - Uppers And Downers
Monika - Indigo
Das einzigartige Berliner Duo Cobra Killer, also Gina v. D. Orio und Annika Line Trost, mischen seit Ende der 90er mit ihren stürmischen Auftritten nicht nur die stagnierende internationale Elektroszene auf, sondern gewinnen auch bei anderen Genres Fans dazu - u.a. als Support von Peaches, Sonic Youth oder der Jon Spencer Blues Explosion. Jon Spencer hat nun auf Uppers & Downers zwei Gastauftritte. Das schon fünfte Album der Cobra Killers bietet die üblichen Schrägheiten, gelegentliche schmissige Zugänglichkeit, angedüstertem Rock und Electroclashreste. Teilweise im Studio der Einstürzenden Neubauten in Berlin aufgenommen, waren als weitere (lärmige) Gäste J. Mascis und Murph (Dinosaur Jr.), Thursten Moore und äh..Die Prinzen mit von der Partie. Hello Celebrity... Play Tracks 1, 2, 4, 5, 6, 9. www.myspace.com/cobrakiller1
Die Releases des türkischen Doublemoon
Labels sind hier gern gesehene Gäste, ob bei der modernen World Music oder wie in letzter Zeit auch im Bereich Electronica. Der Label-Katalog hat nun zum zweiten Mal für ein Remixalbum Pate gestanden, 1 1/2 Jahre nach dem 1.Teil von 2008 mit Mercan Dede, Burhan Öcal,
Baba Zula vs. Transglobal Underground, Cay Taylan u.a.). Wieder ist das Ganze eine lohnende Angelegenheit mit DJane Ipek, siehe Beyond Istanbul 2 (der gleiche Track), Makossa & Megablast, Swayzak, DJ Spooky, Nickodemus oder Streamer Pilot, die auf Doublemoon Acts wie Samdj oder erneut Baba Zula (beide gleich 3 bzw 4mal) losgelassen werden. Eine schöne Digi-Foldout-Verpackung rundet das Ganze ab. www.doublemoon.com/tr
Felix Da Housecat - He Was King
Nettwerk - Soulfood
Wer denn jetzt? Geht es nach dem Chicagoer DJ , wohl nicht Michael Jackson, sondern Prince, dem mit der poppigen Single "We all wanna be Prince" gehuldigt wird. Und die 80er bleiben auf seinem wohl eingängigsten Album bisher im Fokus. Das zwischenzeitliche neue Ego ist wieder eingemottet, statt Virgo Blaktro-Material gibts Sequenzer und süße Frauenstimmen (meist die der neuen Felix-Muse Nese Djouma), die Synthies folgen brav der Vokal-Melodie nach. "Spank U Very Much" ist kein harter Elektroclash, sondern fährt zu Märchenvocals das Tempo herunter. Melodie ist Trumpf, einzig das übersteuerte "LA Ravers" läuft aus dem melodiösen Ruder. Die Hauskatze im Synthiepop-Kühlhaus. Play Tracks 1, 4, 5, 6. www.http://www.felix-da-housecat.de/
Tiesto - Kaleidoscope
PIAS UK - Musical Freedom
Chartskompatibler Trance - ein höchst seltener Gast in dieser Rubrik. Sei´s drum. Der Anlass: Großraum-Tiëstos viertes Studio-Album
"Kaleidoscope" versammelt eine unwahrscheinliche und ganz genrefremde Riege vor den Gesangsmikros: Jónsi (Sigur Ros), CC
Sheffield, Nelly Furtado, Sneaky Sound System, die sanfte Singer/Songwriterin Priscilla Ahn, (Track 5),
Kele Okereke (Bloc Party), Calvin Harris, Tegan &
Sara oder Emily Haines (Metric). Ist das jetzt Unterwanderung des Genres oder Soße über alles? Der niederländische DJ und Produzent, öfter mal als 'bester DJ der Welt' bezeichnet, ist auf der anderen Seite des Atlantik eine richtig große Nummer und landet bei Veranstaltungen wie der WMC Miami noch vor
Langzeit-Stars wie Paul Van Dyk oder Paul Oakenfold. Muß man trotz diesem Credibility-Unternehmen im Endergebnis nicht mögen. Play Tracks 4, 5, 10,
LCD Soundsystem, das ist das.. naja...Soloprojekt des Produzenten James Murphy, Mitbegründer des Dance-Punk-Labels DFA Records. Sein 45:33 Mix wurde ursprünglich im Auftrag von Nike als Elektrosuite speziell für Jogger komponiert und sollte in seiner Dynamik dem körperlichen Empfinden während eines Jogging-Laufes entsprechen. Bisher nicht auf CD, sondern nur bei i-Tunes erhältlich, werden jetzt , quasi als Pausenfüller bis zum nächsten, 2010 zu erwartenden, regulären LCD Studiowerk acht Remixe der James-on-45-Runde veröffentlicht, u.a. von Theo Parrish, Prins Thomas oder Trus´me. Wer auch die jetzt 70 Minuten Spielzeit im Trab schafft, kann das Ganze mal im Stadtpark ausprobieren...
Marsheaux - Lumineux Noirs
Tigersushi - Alive
Client lassen grüssen. Auch Marsheaux, das Elektro-Duo von Marianthi und Sophie aus Thessaloniki (richtig, das ist in Griechenland) setzt auf analogen Synthie-Pop mit femininen Vocals, Ohrwurm-Melodien, wobei die eine oder andere Wiederholung niemand zu stören scheint. Wie schon beim Vorgänger "Peek A Boo" kommen Pathos, ein Schuss Club-Tauglichkeit und unterkühlte Mädchen-Erotik dazu und machen die 80´s-geneigte Presse wie schon Client mit lasziver Coolness unruhig. Und Majorfirmen hellhörig. Dennoch noch keine Livedaten hierzulande in Sicht.
www.marsheaux www.myspace.com/marsheaux
Shir Khan - Exploited
Exploited - Alive
As charming as he is deadly...Shir Khan, der Berliner Exploited-Chef, Fritz-Radiomacher und DJ Shir Khan hat als einer der ersten guten Bastardpopper hierzulande so manche Diskussion unterhaltsam angestossen - z.B. mit seinen "Copyright Candies". Seine eklektischen 2009er "Exploited"-Tanzhybride nun, erprobt in diversen Ausgaben seiner Nächte "Jack had a Groove" oder "Berlin Battery" wurden bereits von Mixmag oder DJ-Mag hoch gelobt: Letzteres adelt den Turntable Tiger wie folgt: "...few have managed to capture the atmosphere of an unpredictable, mashed up DJ set on CD - until now. Shir Khan's mix bottles the zeitgeist's giddy thrills with plenty of style and substance." Darauf ein Boing Bum Tschakk ! Play beispielsweise Tracks I, 7-14...loud! www.dj-shirkhan.de/shirkhan/
Waxolutionists - We Paint Colours
Sunshine - Rough Trade
DJ Buzz, The Bionic Kid & DJ Zuzee aus Wien mit einem sehr vielseitigen, fünften Wurf. Nach fünf Jahren VÖ-Pause werden ausgehend vom HipHop wieder jede Menge Ausflüge in unterschiedlichste musikalische Gefilde unternommen. Mit Hilfe von einfallsreichen Samples, Turntables und einem Schuss Elektronik werden eigene Waxos-Hybride kreiert, die die Sofa Surfers, Stereotyp, André Heller, Ray Cokes, Dave Ghetto, Mystic, Dj Vadim, Blade u.a. schon zu schätzen wussten. Nur zwei Tracks (9,19) fallen unserer unmaßgeblichen Meinung nach ab. Play Tracks 1-3, 5, 8, 15 (Freifach-Stereo-Übung), 17,21. www.waxos.com
Voom Voom - Mixes
G-Stone - Soulfood
Voom Voom, das sind bekanntermaßen Peter Kruder sowie die beiden Fauna Flasher Christian Prommer und Roland Appel. "Ihre" zweite CD ist eine Compilation von Remixen, die andere Künstler von Voom Voom-Tracks angefertigt haben - bis auf den letzten neuen Track, den die Herren dann doch selbst beisteuern. Der ist immerhin mehr als zehn Minuten lang. Zum Zuge kommen ansonsten: der britische House-Recke Charles Webster, der Schweizer Detroit-Produzent Deetron, Compostler Muallem, Kaos (Ex-Terranova), Macus Worgull oder Henrik Schwarz. Das ist öfters tanzbar, wie schon "Peng Peng", aber auch mit der einen oder anderen Länge, die nur im Club nicht weiter auffällt. Play Tracks 2,3,5,7,10. www.voom-voom.com
Steven Wilson - Nsrgnts Remixes K-Scope - SPV
Ausnahmsweise eine 6-Track EP. Porcupine Trees Mastermind Steven Wilson bürstet mit einigen befreundeten Kollegen auf den "Insurgents Remixes" einige Tracks seines "Insurgents"-Soloalbums von Anfang 2008, das eine Bandbreite von Industrial über Balladen bis zu düster-orchestral wirkenden Soundtrackparts bot, noch einmal gegen den Strich. Mit von der Partie Dälek, Pat Mastelotto, Danse Macabre , David Sitek oder Fear Falls Burning. Und das Ganze wurde kurz vor Release des hauptamtlichen nächsten Albums der Prog-Rocker lanciert. Alles für den Fan.
Zehntes Studio-Album
des DJ-Produzenten Juri Hulkkonen aus Finnland. Huikkonen arbeitet sich bereits seit 15 Jahren an seiner
eigenen Definition von House ab. Facetten wie Tech-House und 80er
Jahre Synthie-Pop, finden sich auf diesem Album. Allerdings - anders als die im Titeltrack Nr. 12 zwecklos angehimmelten New Order, ohne Melodie & Wärme, stattdessen mit leicht sonorer Experimentalnote, finden sich auch auf diesem Album, mit dem wir leider so gar nicht warm werden. Mit einer Ausnahme: Play Track 8 "Undercover" feat. The Dove www.jorihulkkonen.com www.myspace.com/jorihulkkonen
Hudson Mohawke - Butter
Warp - Rough Trade
Manche Warp-Ware ist nichts für jedermann. Wer sich "Butter" von deren neuer Dubstep meets Hiphop-Elektro-Hoffnung Hudson Mohawke aus Glasgow vollumfänglich zuführt, sollte mit "gestretchten Beat-Quantisierungen", "robooter- und fehlerhafter" Zukunftsmusik, und vielleicht auch etwas Musikgeschichte der Marke Free Jazz, Sun Ra oder Zappa etwas anfangen können. Wer den Labelkollegen Flying Lotus schätzt, Breaks liebt und für Dissonanzen offen ist, wird bei "HudMo" wie Mohawke von Anhängern und Kritik bereits gekost wird, ebenfalls fündig. Ein kurz aufblitzender Chorus a la Prince bleibt die zugänglichste Stelle des Albums. "He does for hiphop what Aphex Twin did for Techno", meint FACT dazu. Unseren Segen hat der Mann. Gehn Sie mit Gott, aber gehn Sie... www.myspace.com/hudsonmo
Bodymovin - Bodymovin
Moonboutique - Intergroove
Ein Debüt kann man es ja kaum nennen. Turntablerocker DJ Thomilla und Freundeskreis DJ Friction, die beiden Stuttgarter, sind bekannte , erfolgsgewohnte Szenehaudegen. Bodymovin nennt sich ihr aktuelles, seit 2004 immer mal wieder aktiviertes und nach den letzten Solo-Alben auch auf CD gebanntes Mainfloor-Projekt. Discohouse mit starken Elektro- und Funkeinflüssen . Auf dem entschleunigten "More & More" lässt Kraftwerk etwas deutlicher grüssen, sonst ist "Bodymovin" auf Albenlänge insbesondere in der zweiten Hälfte zu gleichförmig, um außerhealb des Clubs zu bestehen. Play Tracks 1,2 (Vorab-Single), 6, 7. www.myspace.com/bodymovinsound
Numero 8 der größten Lounge-Serien-Marke in
Deutschland - im freien Fall. Für die Fotos musste eine New Yorker Agentur in Tokyo ran (warum, bleibt im Ergebnis dunkel). Die gern betonte Top-Auswahl der Tracks schlägt mit Acts wie Thievery Corporation (´09), Boozoo Bajou, Moby (auch ´09, aber keine Sternstunde), Groove Armada und Leftfield sicherlich die meiste Billigkonkurrenz, borgt aber genau dort (Terrafunka feat. Lazy Hammock vom Diventa Label) oder lässt Dümmliches wie Submantra feat. Francesca mit "Get Down"(sic!) zu, auch ein "Lemongrass Wet Dreams Remix" ist hart an der Grenze. Auf CD 2 regiert noch mehr Unterdurchschnittliches bis hin zu zwei deplatzierten Oakenfold-Uptempo-Remixen am Ende. Die erstmalige Dritt-CD-Dreingabe enthält einen eigens gefertigten (langweiligen) DJ-Einheits Mix
vom Chubbanak Club aka Oliver
Mayershofer aus Berlin. Da freut sich der Verlag Incubated Music, der für Highlights wie "Axel Fischer: Mädchen Mach Dich Frei", die Zipfelbuben oder Ballermann Charts Vol.2 steht. Voll erotisch, echt intim.
1 - Strange Breaks & Mr. Thing II TIPP 2 - Body Language Vol.8 3 - Got The Bug 2
Various Artists - Bbe/Alive - Get Physical/Rough Trade - Bbe/Alive
1 "How About recording us live tonight?" Vintage Soul, Funk & Fusion Jazz, davon findet sich in der Kollektion des Londoner DJ/Producers Mr Thing so Einiges. Bei Vol.2 (von geplanten fünf) ist man nun angelangt. Großartige Einsteigstune von der Frank Pleyer Big Band, in der Folge eingebettet in einige Samples, Hip Hop Breaks & Scratches. "Strange Breaks & Things" - Rare Stuff, selected von einem mit sprichwörtlichem Fingerspitzengefühl. Und da das Ganze als Doppel-CD, also sowohl gemixt auf CD 1 als auch mit den reinen Originalen auf CD 2 erscheint (sowie auf Vinyl) : dicke Empfehlung! 2 Das Berliner Producer/DJ Duo Modeselektor aka Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die demnächst für Björk tätig werden dürfen, stellen in der Nachfolge von u.a. M.A.N.D.Y., DJ T., Matthew Dear oder den Junior Boys die mittlerweile achte Ausgabe der „Body Language“ Mix-Compilation Serie von Get Physical zusammen. in ihrem basslastigen Trip durch die Genres kommen z.B. "Pon de Floor" von Major Lazer, Busta Rhymes (mit "Vertigo"-Bernard Herrmann-Sample!), Missy Elliott, Boys Noize oder Felix Da Housecat vor. Dubstep, R& B, Dancehall, Electro, 90´s Techno, Minimal oder 2-Step - in ihrem Mix findet alles zusammen. 3 Zuguterletzt Bugz in the Attic, das vielseitige neunköpfige West
LondonerKollektiv mit ihrer 11 Remixen (u.a für Amy Winehouse, Ruben Blades, Roisin Murphy oder Basement Jaxx), einem ihrer Titel im Nauts 20:20 Edit und einem neuen Track, der sich vor Soul II Soul verbeugt: “Expression”. Jazz, Soul, Neo Funk, Breakbeats,
Afrobeat, Deep House - you name it..